Die Redewendung «Todgesagte leben länger» wurde in den letzten Jahren häufig im Zusammenhang mit Kryptowährungen und anderen digitalen Vermögenswerten verwendet. Und tatsächlich zeigte sich der Kryptomarkt einmal mehr als Stehaufmännchen. Allen voran war es die älteste Digitalwährung Bitcoin, die mit einer beeindruckenden Jahresperformance von 157 % dafür sorgte, dass Kryptowährungen wieder im Trend sind. In keiner anderen Anlageklasse konnte im vergangenen Jahr eine höhere Rendite erwirtschaftet werden. Doch welche Gründe stecken hinter diesem starken Anstieg?
Zuerst einmal ist es wichtig diese Entwicklung etwas zu relativieren, insbesondere wenn man die Ereignisse des Jahres 2022 in Betracht zieht. Der Zusammenbruch des Stablecoins TerraUSD (UST) und die Börsenpleite von FTX machten das Jahr zu einem der düstersten in der noch jungen Geschichte der Kryptowährungen. Verluste von 60 bis 90 % bei Bitcoin und Co. waren die Folge. Doch es steckt deutlich mehr dahinter als nur ein Rebound nach einem historisch schlechten Jahr.
Das aktuelle Marktumfeld spricht in vielem für Kryptowährungen. Die anhaltenden geopolitischen Spannungen sowie der Vertrauensverlust in den US-Dollar sorgen dafür, dass Investoren in alternativen Anlagen wie Gold oder Kryptowährungen Schutz suchen. Weiter erhöht die Aussicht auf sinkende Zinsen den Risikoappetit der Anleger.
Doch der Hauptgrund für die gute Entwicklung scheint ein anderer. Bislang versuchten Finanzinstitute in den USA erfolglos einen Bitcoins Spot ETF (Exchange Traded Fund) zu lancieren. Ein Spot ETF ist ein renommiertes börsenkotiertes Finanzinstrument, das den aktuellen Preis einer Anlage 1:1 abbildet. Da er wie ein Fonds behandelt wird, unterliegt ein ETF keinem Gegenparteirisiko. Entsprechend ist dieses Anlagevehikel bei institutionellen Investoren sehr beliebt. Seit kurzem zeigt sich die US-Wertpapieraufsichtsbehörde SEC gesprächsbereit. Im letzten Jahr wurden zahlreiche Anträge von namhaften Instituten wie BlackRock oder Fidelity eingereicht. Experten Zufolge ist eine Zulassung sehr wahrscheinlich. Ebenso sind Gesuche für einen Spot ETF auf die zweitgrösste Digitalwährung Ethereum auf dem Tisch. Die Behandlung dieser Anträge wurde jedoch kürzlich auf Mitte 2024 verschoben.
Bei einer Bewilligung dieser ETFs in den USA könnten Investoren somit zukünftig an der Kursentwicklung der unterliegenden Kryptowerte profitieren, ohne die Kryptowährung selbst zu besitzen. Das Prinzip ähnelt dem eines ETFs auf Gold, der mittlerweile aus der Finanzindustrie nicht mehr wegzudenken ist. Entsprechend hoch sind die Erwartungen bezüglich neuen Kapitals, das mittels dieser Anlageprodukte der digitalen Welt zufliessen könnte.
Es gibt also durchaus Gründe, die weiter für eine freundliche Entwicklung der Kryptowerte sprechen. In der Schweiz steht ein Spot ETF noch nicht zur Debatte. Im Gegensatz zu den USA bieten jedoch einige hiesige Banken bereits Dienstleistungen für digitale Vermögenswerte an. Auch unsere Kundinnen und Kunden haben die Möglichkeit, mittels eines Vermögensverwaltungsmandats «Start» an Kryptowährungen wie Bitcoin, Ethereum oder Solana zu partizipieren. Mehr Informationen dazu finden Sie auf unserer Homepage.
Abb. 1: Entwicklung ausgewählter Kryptowerte in USD seit Anfang 2022 (indexiert)
Am Tisch mit Daniel Vögtli, Kundenberater bei der Privatbank Von Graffenried AG
Als Kundenberater der Privatbank Von Graffenried AG gibt er Einblick in seinen Arbeitsalltag in der Filiale in Biel. Im Gespräch mit Hanspeter Marti erzählt er von der Bedeutung der Zweisprachigkeit, der Geschichte der Stadt Biel und seiner langjährigen Berufserfahrung.
Die Einführung reziproker Zölle und eines Mindestzolls von 10 % durch US-Präsident Trump versetzte die Finanzmärkte in Aufruhr. Deutliche Kursverluste und zunehmende Rezessionsängste prägen die aktuelle Stimmung an den Börsen. Frühere Krisen zeigen, dass es in turbulenten Marktphasen entscheidend is …
Das ereignisreiche erste Quartal 2025 zeigt deutliche Gewinner und Verlierer an den Finanzmärkten. Während die US-Börsen unter politischer Unsicherheit und Rezessionsängsten litten, profitierten europäische Aktien von weiteren Zinssenkungen und staatlichen Investitionen.
Um unsere Website für Sie optimal zu gestalten und fortlaufend verbessern zu können, verwenden wir Cookies. Weitere Infos zu Cookies und Datenschutz, finden Sie hier.