Das Familienwappen
29.06.2021
Lesedauer: 1:59
Nach adeligem Vorbild schmückten sich bereits im 13. Jahrhundert auch städtische Notabeln mit Wappen. In Bern sind die ältesten Beispiele allerdings erst aus dem späten 14. Jahrhundert erhalten. Zu ihnen gehört das Siegel Peter von Graffenried (14. Jh.), das sein Wappen zeigt.
Es hängt an einer Urkunde aus dem Jahre 1381. Wie er dazu kam, wodurch er sich inspirieren liess und was er mit dem Baumstamm mit Astansätzen auf Dreiberg, beseitet von je einem Stern, assoziierte, wissen wir nicht. Ebenso lässt sich bloss darüber spekulieren, warum Niklaus (ca. 1468-1554) rund 150 Jahre später den kahlen Stamm mit lodernden Flammen versah und warum später zuweilen auch die seitlichen Astansätze brennen.
Der von starken Erschütterungen begleitete Übergang zur bürgerlichen Gesellschaft in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts bewirkte, dass die Familienwappen ihre Funktion als Ausweis für den Anspruch auf ständische Privilegien verloren. Die Wappen, besonders die patrizischen, waren aber nach wie vor Ausdruck des Familienstolzes und erinnerten an eine ruhmreiche Vergangenheit. Seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts jedoch gewichtet die Gesellschaft die individuelle Selbstbestimmung stärker als früher. Die Tradition wird zunehmend als beengend empfunden, teils entledigt man sich ihrer. So halten sich heute die meisten ehemeligen Patrizier mit der öffentlichen Zurschaustellung ihres Familienwappens zurück. Andererseits symbolisieren noble Namen gepaart mit alten Wappen Beständigkeit und Solidität. In diesem Sinne machte Charles von Graffenried das Familienwappen zum Gütesiegel für seine Firmengruppe. Das Wappen zeugt nach wie vor von Familienstolz, vor allem wenn es durch die Devise ergänzt wird: „Fac recte neminem time“ / „Tue Recht und scheue niemanden“.
Quelle: Geschichte der Familie von Graffenried - Notabeln Patrizier Bürger.
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