Konflikte lösen mit einer Mediation Teil III
01.05.2024
Lesedauer: 1:30
In einer idealen Welt werden Streitigkeiten rasch erkannt und in gegenseitigem Einvernehmen gelöst, ohne dass es dafür eine Drittpartei braucht. In der Realität verstrickt man sich jedoch nicht selten regelrecht in einen Konflikt: Rasch ist man darin gefangen, die Dynamik entwickelt sich wie von allein. Die Wahrnehmung ist verzerrt, das Denken wird stereotyp, das Vertrauen in die andere Person oder Gruppe zersetzt sich allmählich. Wenn man an diesen Punkt angelangt ist, ist es eine gute Wahl, Unterstützung von aussen zu holen, zum Beispiel mit einer Mediation.
Mediation ist ein strukturiertes und wissenschaftlich fundiertes Verfahren, das bei tiefgreifenden Konflikten zwischen zwei oder mehreren Parteien nachhaltige Lösungen herbeiführen kann. Die Aufgabe des Mediators / der Mediatorin ist, den Prozess anzuleiten. Die Lösungen werden stets von den Konfliktbeteiligten selbst erarbeitet. Am Ende einer Mediation steht eine Vereinbarung, die beide Konfliktparteien unterzeichnen. Mediation eignet sich für die verschiedensten Konfliktfelder: innerhalb einer Familie, innerhalb eines Teams, zwischen Geschäftspartnern oder auch im öffentlichen Bereich. Je nach Ausprägung des Konflikts kommen unterschiedliche Methoden zur Anwendung.
Die Vorteile einer Mediation im Vergleich zu einem Gerichtsverfahren oder anderen Streitbeilegungsverfahren sind:
- Kosteneffizienz: Eine Mediation ist in der Regel um ein Vielfaches kostengünstiger als ein Gerichtsverfahren.
- Umfassende Streitbeilegung: In einer Mediation werden nicht nur die rechtlich relevanten oder vordefinierten Streitpunkte beigelegt. Es werden für alle Themen, welche die Parteien als relevant erachten, Lösungen erarbeitet.
- Wahrung der (Geschäfts-)Beziehung: Bei einem Gerichtsprozess gibt es Gewinner und Verlierer. Eine Mediation zielt auf eine win-win-Lösung ab und ebnet so den Weg für eine weitere Zusammenarbeit.
- Vertraulichkeit: In einer Mediation ist Vertraulichkeit oberstes Gebot.
- Kontrolle über das Ergebnis und Kreativität: Die Konfliktparteien erarbeiten ihre Lösungen eigenverantwortlich. Es können dabei auch unkonventionelle Ansätze umgesetzt werden.
Untersuchungen zeigen, dass die Erfolgsquote von Mediationen 70-80% beträgt. Mediationen schützen zudem vor weiteren Konflikten, indem sie zerstrittene Parteien wieder zusammenbringt und das Vertrauen wiederherstellt.
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Aebischer-Imfeld ist Investorin und Verwaltungsrätin, unter anderem bei der von Graffenried Holding AG und bei der Schweizerischen Vereinigung für Qualitäts- und Managementsysteme (SQS). Sie verfügt über ein CAS+ in Mediation und Konfliktlösung der Universität Fribourg und ist im Vorstand er Schweizerischen Kammer für Wirtschaftsmediation (SKWM). Mediation ist ein Verfahren, bei dem die Konfliktparteien unter Anleitung einer allparteilichen Fachperson nachhaltige Lösungen selbst erarbeiten und in Eigenverantwortung umsetzen.