Economelle meets BPW
01.07.2021
Unter dem Motto «Gelb ist mehr als eine Farbe…» sollte die diesjährige Delegiertenversammlung mit Economelle, als einer der Hauptsponsoren, am 12. Juni 2021 in Bern stattfinden.
Weil ein Wiedersehen in Bern auf Grund der aktuellen Covid-Bestimmungen nicht möglich war, fand ein Teil des geplanten Programmes online statt.
Wir haben Frau Abbühl einige Fragen gestellt:
Christine Abbühl, Organisatorin der BPW Delegiertenversammlung
Erzählen Sie etwas über sich?
Jetzt im Sommer freue ich mich über jeden einzelnen Klatschmohn, den ich entdecke. Ich begleite Menschen auf ihrem Weg zu mehr Nachhaltigkeit und der Klatschmohn macht da oft den Anfang. Sobald ein Mensch die zarten rot-leuchtenden Blütenblätter bewusst vermisst, fängt er an sich Gedanken über seine Mitwelt zu machen und sich neue Fragen zu stellen. Von da an begleite ich die Menschen gerne auf ihrem individuellen Weg zu mehr Nachhaltigkeit im Garten, zu Hause und bei der Arbeit.
Es macht mir grosse Freude, dabei einen lebendigen Garten entstehen zu lassen, zu zeigen, wie auch auf einem kleinen Balkon viel angebaut werden kann, oder den optimalen Weg zu finden, den Plastikabfall zu verringern. Die Vielfältigkeit der Herausforderungen und der Menschen schätze ich dabei sehr.
Für was steht BPW?
Business and Professional Women ist ein Verband von berufstätigen Frauen. Die Mitglieder kommen aus allen Wirtschaftszweigen, bekleiden die verschiedensten Positionen und üben die unterschiedlichsten Berufe aus. Im Netzwerk sind Unternehmerinnen, Selbständige und Angestellte aller Altersklassen und Nationalitäten. Der Verband ist Mitglied von BPW International, dem weltweit grössten Frauennetzwerk, welches für die Werte Eigenverantwortung, Selbständigkeit und Selbstbestimmung steht. BPW Switzerland hat das Ziel, die wirtschaftliche und politische Teilhabe von Frauen zu verbessern.
Was sind die Herausforderungen und Highlights bei der Organisation einer Delegiertenversammlung?
Bei BPW ist die Delegiertenversammlung seit vielen Jahren in ein Wochenendprogramm eingebunden, welches jeweils von einem der 40 Clubs in der Schweiz organisiert wird. Die Herausforderung besteht darin ein interessantes Rahmenprogramm zu gestalten, welches möglichst viele der Frauen begeistert. Nur dann reisen sie mit ihren Partnern oder Partnerinnen aus der ganzen Schweiz an.
Das Highlight ist aus meiner Sicht, ein möglichst diverses Team zusammen zu bekommen und dann aus den Frauen, die sich ja ehrenamtlich engagieren, ein schlagkräftiges Team zu bilden. Wenn das gelingt, ist es möglich ein tolles Programm auf die Beine zu stellen und interessante Sponsoren zu gewinnen, um so ein Wochenende auch finanzieren zu können.
Wie gut das Team wirklich ist, zeigt sich ja meistens erst, wenn etwas nicht so läuft, wie es geplant war. In unserem Fall war das der Entscheid des Bundesrates, dass Veranstaltungen von Vereinen nur mit max. 50 Personen stattfinden dürfen. Das hat uns gezwungen ein tolles Präsenz-Wochenendprogramm kurzfristig zu einem interessanten Hybrid-Event umzugestalten. Ich bin sehr stolz darauf, dass wir ein interessantes Onlineprogramm durchführen konnten und das Team bis im Herbst zusammenbleibt, um auch noch einen wunderbaren Gala-Abend im Oktober zu gestalten.
Wie wird die Delegiertenversammlung 2022 aussehen?
Die Delegiertenversammlung 2022 wird von einem anderen BPW Club organisiert. Daher wird sie auch anders aussehen. In der momentanen Situation ist es für einen Club schwer, einen solchen Event zu organisieren und zu finanzieren.
Wie beurteilen Sie den Stellenwert von beruflichen Netzwerken für Frauen in Zukunft?
Reine Frauennetzwerke bieten Möglichkeiten, die gemischte Netzwerke nicht bieten können. Solange die Gleichstellung nicht erreicht ist, wird es daher auch Frauennetzwerke brauchen. Da ich eine technische Ausbildung habe, fand mein beruflicher Werdegang über sehr viele Jahre ausschliesslich in männerdominierten Bereichen statt. Meine Mitgliedschaft bei BPW hat mir geholfen, die verschiedenen weiblichen Sichtweisen kennenzulernen, Gesprächspartnerinnen zu finden, die sich in meine Lage versetzen konnten und zu lernen auch meine weibliche Seite ganz selbstverständlich zu leben. All diese Aspekte behalten meiner Meinung nach einen grossen Stellenwert, solange die Gleichstellung im Denken und Handeln von Entscheidungsträger*innen noch nicht fest verankert ist.
Wie organisieren Sie Ihren Arbeitstag?
Da ich ein Einzelunternehmen (www.urpunkt.ch) habe, bin ich sehr flexibel. Ich starte meinen Tag mit einigen Körperübungen und Meditation, damit ich voll und ganz im Hier und Jetzt ankomme. Was danach kommt sieht immer anders aus.
Oft arbeite ich im Zug, wenn ich für ein Gartencoaching zu einem Kunden fahre. Bei kurzen Wegen zu Fuss oder mit dem Bus hingegen entstehen oft Ideen für Posts, Workshops oder Seminare. Ich habe immer etwas dabei um diese Ideen festzuhalten. Wann immer möglich, folge ich dem Fluss, der sich gerade ergibt. Zwischen Kundenterminen und Besprechungen gönne ich mir oft einen Moment an einem schönen Ort. Einfach zum Sein und Geniessen und Kraft tanken. Da ich Qualität vor Quantität setze, sind in meinem Tagesprogramm viele Lücken, die ich spontan mit dem fülle, wonach mein Herz sich gerade sehnt.
Wie kann man Sie auf die Palme bringen?
Ich muss ehrlich gestehen, um diese Frage zu beantworten habe ich meinen Herzallerliebsten gefragt. Er hat mich daran erinnert, dass ich es gar nicht leiden kann, wenn er oder unser Sohn leere Verpackungen im Kühlschrank stehen lassen.
Was mich auch auf die Palme bringt, sind Menschen die viel reden ohne etwas zu sagen um keine Entscheidung treffen zu müssen. Wenn ich davon betroffen bin, halte ich das fast nicht aus und muss mich sehr zusammenreissen um nicht unhöflich zu werden.
Am besten kann ich mich aber selber auf die Palme bringen. Immer wenn ich nicht so geerdet bin und versuche auf die Schnelle noch etwas zu machen und dass dann schief geht. Da kann ich so richtig schön wütend werden. Meistens brauche ich dann einen Moment bis mir klar wird, dass ich das alles selbst verursacht habe, dass es alles gar nicht schlimm ist und dass ich mich gerade dabei ertappt habe, wie ich mich selber ausgetrickst habe. Dann kann ich über mich lachen und alles ist wieder gut.
Wie halten Sie sich auf dem Laufenden?
Für den Bereich Garten und Permakultur nutze ich vor allem Blogbeiträge, Bücher und Youtube Videos. Da habe ich inzwischen eine schöne Sammlung von interessanten Wissensvermittlern zusammen.
Im Bereich Nachhaltigkeit informiere ich mich mehr über mein Netzwerk von Organisationen und Menschen, die sich auch mit dem Thema auseinandersetzen. Darin sind die verschiedensten Expertinnen, die mir bei speziellen Fragen mit ihrem Wissen weiterhelfen. Zusätzlich nutze ich Bücher und Fachartikel, um tiefer in ein Thema einzusteigen.
Beim aktuellen Tagesgeschehen bevorzuge ich das Radio und Artikel von öffentlichen Medien.
Welches ist Ihr bevorzugtes Kommunikationsmittel?
Das persönliche Gespräch, von Angesicht zu Angesicht, habe ich am liebsten. Ich mag es, wenn ich Menschen sehen und spüren kann.
Für alles was nicht in die Tiefe geht, nutze ich gerne E-Mails, Kurznachrichten oder Telefonate. Je nach Stimmung, Situation und Möglichkeit.
Dinge die mich berühren, schreibe ich gerne ganz konventionell auf Papier. Da kann die Hand das Zepter übernehmen und das zum Ausdruck bringen, was mein Herz bewegt. Momentan bin ich dabei ein Buch über den Lavendel zu «machen». Die Texte entstehen zuerst auf dem Papier und alle Ideen für Bilder, Materialien und Anleitungen, die noch zusätzlich hineinkommen sollen, skizziere ich auch zuerst auf dem Papier.
Besten Dank für diesen spannenden Einblick Frau Abbühl.
Zum Thema "Finanzen und Vorsorge" führt BPW Thun am 20. Oktober 2021, eine Veranstaltung mit Economelle durch.