Mit Durchhaltewillen und guter Planung ins Nationalkader
25.05.2022
Mit Durchhaltewillen und guter Planung ins Nationalkader
Meine Passion ist der Duathlon. Die Langdistanz besteht aus 10 km Laufen, 150 km Rennradfahren und 30 km Laufen. Wenn ich etwas mache dann mit voller Überzeugung und lieber 150% als nur 100%. Es ist nicht immer einfach Job und Spitzensport zu vereinen. Es braucht viel Disziplin, Struktur und einen guten Plan, damit ich alles an einem Tag unter den Hut bringe. Das hört sich jetzt unglaublich stressig an, ist es aber für mich nicht (meistens jedenfalls nicht J). Sport ist meine grosse Leidenschaft und bedeutet für mich Abschalten neben dem Arbeitsalltag.
Was gibt es Schöneres als während der Mittagspause 1.5 Stunden an der Aare entlang zu laufen? Auch wenn das Training an sich sehr anspruchsvoll ist, gibt es mir neue Energie um nachmittags noch einmal konzentriert bei der Arbeit zu erscheinen. Andere ziehen ein Mittagessen in einem Restaurant vor. So ist jeder verschieden.
Mit Von Graffenried AG Liegenschaften habe ich einen tollen Arbeitgeber, welcher mich in all meinen Vorhaben unterstützt. Ich habe bereits meine Lehre zur kaufmännisch Angestellten dort absolviert und arbeite jetzt mit einem 80% Pensum als Sachbearbeiterin in der Immobilienbewirtschaftung.
Seit diesem Jahr gehöre ich dem Duathlon-Nationalkader an. Mein wöchentlicher Trainingsumfang variiert zwischen 12 und 17 Stunden. In einem Trainingslager sind es vielfach 25 Stunden und mehr. Neben meinem normalen Trainingsalltag kommen meistens zwei bis drei mehrwöchige Trainingslager im Ausland dazu. Ich trainiere meistens alleine. Einmal in der Woche gehe ich in eine Laufgruppe um dort ein Intervalltraining zu absolvieren. Im Sommer gehe ich ab und zu mit anderen Athleten und Athletinnen aufs Rennrad. Meine Trainerin Melanie Maurer schreibt mir seit 3 Jahren meine Trainingspläne. Sie ist meine erste Anlaufstelle, wenn einmal ein Training oder ein Wettkampf nicht nach Wunsch verläuft. Es ist wichtig, dass man in solchen Momenten nicht den Kopf in den Sand setzt und schnellstmöglich wieder nach vorne schaut. Meistens bleibt zum Grübeln auch gar nicht viel Zeit, da bereits der nächste Wettkampf vor der Tür steht.
Meine Saison beginnt im April. Ich konzentriere mich auf drei bis maximal vier Hauptwettkämpfe. Diese dauern sechs bis acht Stunden, manchmal sogar länger. Dazu kommen einige kleinere Rennen. Viele meiner Wettkämpfe finden im Ausland statt. Ich mache daher eine Jahresplanung damit sich alles gut vereinbaren lässt. Am liebsten mache ich Wettkämpfe mit kurzer Anreise, nach Möglichkeit in der Schweiz. Rennen, wie eine Weltmeisterschaft, „müssen“ aber bestritten werden und da nehme ich eine längere Anreise in Kauf. Während Corona haben viele Wettkämpfe gar nicht stattgefunden; daher wurden wir von Corona Einreisebestimmungen verschont.
Ohne Mampf, kein Dampf. Ein wichtiger Teil in meinem Sport ist die Ernährung. Ich hatte eine lange Zeit viel zu wenig Fokus darauf gelegt und habe dem entsprechend bei der Leistung eingebüsst. Seit zwei Jahren befasse ich mich nun viel mehr damit und meine Leistungskurve geht seit da tendenziell aufwärts. Ich versuche mich gesund und ausgewogen zu ernähren. Dazu gehört ab und zu Schokolade oder ein Stück Kuchen (https://swissolympicteam.ch/de/spirit-of-sport/athletengeschichten-ungefiltert/Sarah-Frieden).
Letztes Jahr durfte ich meinen grössten Erfolg feiern: an den Duathlon Langdistanz-Weltmeisterschaften in Zofingen wurde ich Dritte. Dieser Erfolg bedeutet mir viel. Es bestätigt mir, dass ich mit harter Arbeit, viel Wille und dem Glauben an mich selbst Unmögliches schaffen kann.
Viele fragen mich, ob ein Einstieg in den Triathlon für mich eine Möglichkeit wäre. Ich habe bereits einige Triathlons bestritten und dabei auch viel Freude gehabt. Die Motivation beim Schwimmtraining im Alltag fehlt mir leider. Daher werde ich ab und zu bei einem Triathlon Wettkampf anzutreffen sein, aber die wirkliche Triathletin werde ich wohl nie. Ich bleibe dem Duathlon treu oder sehe mich in Zukunft auch mehr auf den Trails in den Bergen oder an einem Ultralauf.
Meine Geschichte geht weiter…
Sarah Frieden, Von Graffenried AG Liegenschaften