Small Talk ist Big Talk
29.03.2023
Small Talk ist Big Talk
Warum aus gutem Small Talk gute Kontakte entstehen
Eine gute Beziehungsebene ist die Voraussetzung für die Sympathie. Die Sympathie wird definiert durch den ersten Eindruck. Das ist nicht nur das Aussehen, sondern auch das Erste, was man einander sagt. Das betrifft den Small Talk. Und aus gutem Small Talk, entstehen gute Gespräche. Und aus guten Gesprächen wiederum, gute Kontakte.
Stellen Sie sich vor, Sie gehen allein an eine Veranstaltung und freuen sich auf all die fremden Gesichter!
Dazu eine kleine Anleitung
Bringen Sie eine positive Ausstrahlung, Selbstbewusstsein und Ihre Visitenkarte mit. Der Gedanke, dass Sie mit Kontaktfreudigkeit nichts verlieren, sondern viel gewinnen, soll Ihr Begleiter sein. Denn er hilft Ihnen, allzeit locker und offen zu bleiben. Sprechen Sie kurz vor Beginn zu sich selber «Probieren geht über Studieren». Und los geht’s in die Teilnehmenden-Schar...
Die Herangehensweise hängt von der jeweiligen Situation ab. Sie entscheiden situativ und spontan, wie Sie jemanden am besten ansprechen. Wichtig beim Small Talk: Stellen Sie Fragen und interessieren Sie sich für Ihr Gegenüber. Denn wer fragt, der führt. Gerade an Veranstaltungen können sich in Pausen gute Gelegenheiten ergeben, über Thema und Referent zu sprechen und so einen guten Gesprächseinstieg zu finden. Gibt’s kein spezifisches Thema oder keine Darbietung, nennen Sie beobachtete Gemeinsamkeiten wie etwa dieselben Vorlieben der Apéro-Häppchen oder die Bluse im selben grün. Bleiben Sie dabei immer ganz sich selbst.
Fürs weitere Gespräch könnten Sie dem Gegenüber beispielsweise auf’s Namensschild schauen und sagen «Sie sind… (etwas zögern) Frau Lüthi von der Firma Testing AG». Das hat den Effekt, dass das Gegenüber 2-mal gedanklich ja sagt und dadurch unbewusst positiv gestimmt wird. Mit einer darauffolgenden offenen Frage wie beispielsweise «Mit was befasst sich die Testing AG?» laden Sie das Gegenüber zum Erzählen ein. Die meisten Leute sprechen lieber von sich und Sie bieten durch aktives Zuhören Ihrem Vis-à-Vis diese Möglichkeit. Erzählen Sie nur von sich, wenn Sie aktiv danach gefragt werden. Gibt’s keine Namensschilder, könnten Sie sagen: «Ich bin Daniela Stöckli und wer sind Sie?» Bietet sich der Name oder Dialekt an, eine Folgefrage zu stellen, dann können Sie dies nutzen und interessiert fortfahren: «Das tönt bündnerisch», «das tönt nicht nach Bern», «stammen Sie aus dem Bündnerland?». Ab wann der Small Talk zum Netzwerkgespräch übergeht, lässt sich nur schwer an konkreten Punkten festmachen.
Damit Sie mehrere Leute kennenlernen, beziehen Sie weitere Personen ins Gespräch ein oder Sie wechseln den Platz. Hierfür können Sie sagen, dass Sie ans Buffet gehen, kurz austreten oder noch nach einem Ihnen bekannten Kontakt Ausschau halten möchten. Sie bedanken sich für die Zeit, das interessante Gespräch oder das gemeinsame Anstossen, fragen höflich nach der Visitenkarte (sofern der Kontakt für Sie interessant war), wünschen eine schöne weitere Veranstaltung, verabschieden sich, ziehen weiter und sprechen eine nächste Person an «darf ich mich zu Ihnen stellen?»...
Weshalb die Angst, etwas verlieren zu können, unberechtigt ist?
Weil Sie den Kontakt, den Sie vermeintlich vermasseln könnten, auch bisher nicht hatten. Zudem vergessen wir Menschen flüchtige Kontakte und Namen. Das bedeutet, dass Sie bei einem erneuten Zusammentreffen in anderer Angelegenheit nicht «identifiziert» werden. Und falls doch, seien Sie erfreut! Apropos: Es ist ganz normal, dass nicht aus jedem Gespräch ein Netzwerk-Kontakt entsteht.
Schlussbouquet
Engagieren Sie sich und ergreifen Sie in angepasster Weise die Initiative für «big» Small Talk. Befriedigung, persönliche Weiterentwicklung und Sichtbarkeit sind Ihre Belohnung dafür.
Zur Person
In ihrer «Karriere Boutique» im Herzen von Bern begleitet Daniela Stöckli Fach- und Führungskräfte, Arbeitgeberfirmen als auch Selbständige und jene die es werden wollen, in Entwicklungs-, Veränderungs- und Entscheidungsprozessen. Bevor Stöckli vor fünf Jahren die Karriere Boutique GmbH gründete, war sie als Geschäftsleiterin einer Kaderselektion tätig. www.karriereboutique.ch