An der privaten Vorsorge führt kein Weg vorbei
22.11.2019
Lesedauer: 2:04
Hand aufs Herz: Sind Sie und Ihre Liebsten genügend abgesichert für die Zeit nach der Pensionierung? Gerade in unsicheren Zeiten steigt das Bedürfnis nach der Gewissheit, auch im Alter ein finanziell sorgenfreies Leben führen zu können. Dabei gilt: Je früher man sich mit den Bedürfnissen von morgen auseinandersetzt, desto besser.
Die Lebenserwartung in der Schweiz steigt kontinuierlich an – eigentlich ein gutes Zeichen, zeugt dies doch von wirtschaftlichem Wohlstand und einem hohen Einkommensniveau. Doch gerade im Bereich der Altersvorsorge kann diese Entwicklung auch beunruhigen. Denn die Renten geraten im Zuge der demografischen Veränderung immer mehr unter Druck. Und damit gewinnt das Sparen in der privaten Vorsorge der 3. Säule zunehmend an Bedeutung. Hier kommen wir ins Spiel: Welche Planung eignet sich am besten, und worauf muss geachtet werden? Solche Fragen klären Sie in einem Gespräch mit Ihrem Finanzberater. Er erstellt eine vertiefte Analyse Ihrer persönlichen Verhältnisse und legt gemeinsam mit Ihnen die individuelle Finanzplanung fest. Dabei ist es hilfreich, bereits ein grundlegendes Verständnis von Aufbau und Zusammenspiel des Schweizer 3-Säulen-Prinzips mitzubringen.
Einkommenslücken schliessen mit der dritten Säule
Beginnen wir gleich mit der dritten Säule: Hier haben Sparer den grössten Einfluss, was mit ihrem Geld passiert. Denn während die ersten beiden Säulen obligatorisch sind, ist die dritte freiwillig. Ziel der dritten Säule ist es, allfällige Einkommenslücken zu schliessen, die von den ersten beiden Säulen nicht abgedeckt sind. In der Regel reichen nämlich die Renten aus AHV und BVG nicht aus, um den gewohnten Lebensstandard zu halten. Mit Beiträgen in die 3. Säule kann bereits in jungen Jahren Kapital für die Zeit nach der Pensionierung angespart werden. Sie ermöglicht es, später individuelle Wünsche für einen erfüllten Lebensabend zu erfüllen. Bei der dritten Säule wird unterschieden zwischen der gebundenen Vorsorge 3a und der freien Vorsorge 3b. Die gebundene Vorsorge hat dabei den Vorteil, dass die Beiträge bis zu einem gewissen Betrag vom steuerbaren Einkommen abgezogen werden können. Doch für beide Varianten gilt: Eine frühzeitige Planung der Altersvorsorge ist zentral – und dabei begleiten wir Sie gerne und umfassend. Denn je früher damit begonnen wird, desto vorteilhafter wirken der Zinseszinseffekt und die Steuerersparnis auf das eigene Vermögen.
Das Schweizer Erfolgsmodell gerät unter Druck
Die Wichtigkeit der dritten Säule ergibt sich aus dem Schweizer Sozialversicherungssystem. Es basiert auf staatlicher, beruflicher und privater Vorsorge und ist damit eines der Besten in ganz Europa. Ziel der staatlichen und beruflichen Vorsorge ist es, den gewohnten Lebensstandard auch nach der Pensionierung fortsetzen zu können. Ursprünglich sollten damit 60 % des letzten Erwerbseinkommens abgedeckt werden – aktuell sind es allerdings nur noch 55 % oder gar weniger. Dazu kommt noch der Trend der frühzeitigen Pensionierung, der das Renteneinkommen ebenfalls belastet. Umso sinnvoller kann es sein, sich frühzeitig über die eigene Situation zu informieren und mit dem Aufbau einer privaten dritten Säule zu beginnen.
Existenz und Lebensstandard sichern: Erste und zweite Säule
Die 1. Säule ist für alle in der Schweiz wohnhaften oder erwerbstätigen Personen obligatorisch. Sie garantiert den Versicherten eine minimale Existenzgrundlage im Alter, versichert für den Invaliditätsfall und sorgt für die Absicherung der Hinterbliebenen im Todesfall. Anspruch auf eine Altersrente haben Männer und Frauen, die das ordentliche Rentenalter erreicht haben. Damit aber im Alter nicht nur die minimalen Bedürfnisse abgesichert sind, sondern auch der gewohnte Lebensstandard möglichst erhalten bleibt, wird die 1. Säule durch die 2. Säule ergänzt. Sie ist obligatorisch für alle Arbeitnehmenden mit AHV-pflichtigem Jahreslohn von mehr als CHF 21’330. Wie hoch die Rente aus den ersten beiden Säulen aber letztlich ausfällt, hängt von verschiedenen Faktoren ab: Beitragsdauer, Durchschnittseinkommen, Sparbeiträge und Einkäufe in die obligatorische und überobligatorische Versicherung, Höhe des Rentenumwandlungssatzes und die Verzinsung des Kapitals haben darauf Einfluss. Dies ist entsprechend individuell und kann im jährlich zugestellten Pensionskassenausweis eingesehen werden.
Frühe Planung zahlt sich aus
Der demografische, wirtschaftliche und politische Druck auf Renten betreffen primär die Leistungen aus der 1. und 2. Säule. Gut beraten ist also, wer sich frühzeitig Gedanken über künftige Einkommenslücken macht – und zum Beispiel durch Einkäufe in die Pensionskasse oder durch freiwillige, steueroptimierte Kapitalbildung in der 3. Säule entgegenwirkt. So wird der Gestaltungsspielraum, der unser 3-Säulen-Prinzip bietet, optimal genutzt. Idealerweise geschieht dies bereits in jungen Jahren – spätestens aber mit 50 sollte damit begonnen werden. Und zwar am besten mit einem zuverlässigen Finanzplaner an der Seite. Schliesslich ist jede Ausgangslage individuell und verdient eine fundierte Analyse. Unsere Finanzplaner unterstützen Sie gerne dabei.