Wir alle erleben Konflikte: am Arbeitsplatz, in der Familie, in der Nachbarschaft. Überall, wo Menschen zusammenkommen und es verschiedene Auffassungen darüber gibt, wie man miteinander umgeht oder Probleme löst, entstehen Konflikte. Das ist zutiefst menschlich. Tatsache ist jedoch auch: Wir sind heute viel heterogener und polarisierter. Die Schweizer Politik ist sogar stärker polarisiert als in vielen EU-Staaten. Die zunehmend verhärteten Fronten wirken sich auf den gesellschaftlichen Zusammenhalt aus und erschweren teilweise demokratische Prozesse. Konflikte nehmen tendenziell eher zu als ab. Es liegt in der Hand jedes einzelnen, Gegensteuer zu geben.
Die erste Hilfe zur Selbsthilfe in Konflikten lautet: zuhören und im Dialog bleiben. Wer zuhört, signalisiert seinem Gegenüber Wohlwollen. Wichtig ist, aktiv zuzuhören, das heisst, auch wirklich verstehen zu wollen, was das Gegenüber sagt und was es bewegt. Das ist gar nicht so einfach, es erfordert Geduld und Übung. Damit man den Faden nicht verliert, hilft es, ab und zu zusammenzufassen, was das Gegenüber sagt und fragen, ob dies so richtig verstanden wurde. Danach kann man seinen eigenen Standpunkt darlegen. Versuchen Sie dabei, Ich-Botschaften zu formulieren. Meistens stellt sich bei diesem Vorgehen bereits ein Perspektivenwechsel ein, indem man die Bedürfnisse des anderen erkennt. Das ist der erste Schritt zur Entspannung.
Ein Konflikt muss nicht im ersten Dialog gelöst werden. Pausen wirken oft Wunder. Lassen Sie allerdings nicht zu viel Zeit verstreichen! Wichtig ist, dass am Ende des Gesprächs die wichtigsten Erkenntnisse zusammengefasst werden, verschiedene Lösungsoptionen diskutiert werden und dass wenn immer möglich eine Türe offengelassen wird, nach dem Motto: „Morgen ist auch noch ein Tag, und ich glaube daran, dass wir es schaffen“. Auf den ersten Blick absurde oder unkonventionelle Lösungsvorschläge zuzulassen, hilft der Kreativität. Vielleicht kommt dadurch auch der eine oder andere Lacher zustande?
Wenn Sie eine Führungskraft sind, sollten Sie sich bewusst sein, dass Ihr Umgang mit Konflikten prägend ist für Ihr Team. Es ist von Vorteil, wenn Sie Regeln setzen: Wann kann der Konflikt unter den Beteiligten selbst gelöst werden? Ab wann bin ich als Führungsperson gefragt? Wenn muss ein neutraler Dritter, bspw. ein Mediator/eine Mediatorin beigezogen werden?
Zum Schluss noch eine Kurzanleitung zum Thema „Was tun bei einem aggressiven Gegenüber?“. Wenn jemand laut und aggressiv ist, lassen Sie sich nicht dazu verleiten, Konter zu geben. Bleiben Sie ruhig, antworten Sie mit Floskeln, zum Beispiel mit „schwierig“ oder „interessant“. Warten Sie, bis sich das Gegenüber beruhigt hat. Bedanken Sie sich für die Offenheit, versuchen Sie zusammenzufassen, was den anderen bewegt, sprechen Sie auch die Gefühle, wie Wut oder Furcht an. Lassen Sie das Gegenüber noch einmal Stellung dazu nehmen. Schlagen Sie danach mögliche Lösungswege vor.
Anna Aebischer-Imfeld ist Investorin und Verwaltungsrätin, unter anderem bei der von Graffenried Holding AG und bei der Schweizerischen Vereinigung für Qualitäts- und Managementsysteme (SQS). Sie verfügt über ein CAS der Universität Fribourg in Mediation und Konfliktlösung. Im Economelle-Blog gibt sie Einblicke das Thema Konflikte. Mediation ist ein Verfahren, bei dem die Konfliktparteien unter Anleitung einer allparteilichen Fachperson nachhaltige Lösungen selbst erarbeiten und in Eigenverantwortung umsetzen.
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